Festakt zum 35. Jahrestag der Deutschen Einheit
Der Mauerbau vor 64 Jahren war eine Zäsur in der deutschen Geschichte. Die Mauer manifestierte die deutsche Teilung und stand sinnbildlich für den Kalten Krieg zwischen Ost und West. Die Geschichte hat gezeigt, wie stark der Wunsch nach Freiheit ist und ein Volk sich auf Dauer nicht einsperren lässt. Das Bekenntnis zu freiheitlich-demokratischen Grundwerten, wie sie im Grundgesetz festgeschrieben sind, bildet das unantastbare Fundament der politischen Kultur in unserem Land. Daran wollen wir an unserem Nationalfeiertag erinnern.
Die diesjährige Ansprache zum 35. Jahrestag der Deutschen Einheit hielt der CDU-Landtagsabgeordnete und bekannte Buchautor Werner Kalinka. Die würdige musikalische Umrahmung übernahm unser Ratsherr und Pianist Eric Feller.
In knapp einer Stunde spannte Kalinka den Bogen von der Vergangenheit bis in die Gegenwart. So nahm er die Gäste mit auf eine interessante Reise zwischen ehemals Ost- und Westdeutschland. Er berichtete von vielen Begebenheiten an den verschiedenen Grenzübergängen und über seine Gespräche mit den ehemaligen DDR-Bürgern. Besonders interessant waren seine Interviews mit dem ehemaligen Devisenbeschaffer der DDR, Alexander Schalck-Golodkowski am Tegernsee. Auch würdigte er die besondere Lebensleistung von Helmut Kohl als Kanzler der Einheit. „Er habe die besondere Situation im Jahre 1989 rechtzeitig erkannt und die Gunst der Stunde genutzt“, so Kalinka. „Ohne Garbatschow und Bush sowie den Briten und Franzosen, wäre die Einheit beider deutscher Staaten nicht möglich gewesen. Stellen sie sich vor, der damalige amerikanische Präsident hieße Trump und der Russische Putin?“ Ein breites Raunen ging durch den Bürgersaal…
Werner Kalinka engagierte sich schon als JU-Landesvorsitzender (1973 - 80) gegen Mauer und Stacheldraht und für die Einheit. Die Demonstration in Plön 1975 mit 3000 Teilnehmern war dazu ein besonderer Höhepunkt. Er erlebte den Fall der Mauer als Redakteur der WELT in Bonn, war danach aber auch in den neuen Ländern unterwegs. Dies fand seinen Niederschlag nicht nur in vielen Artikeln, sondern auch in den beiden Büchern „Stasi und kein Ende“ (1991) und „Schicksal DDR“ (1997). Interviews führte er u.a. mit Alexander Schalck-Golodkowski am Tegernsee. Er beschäftigt sich bis heute mit den innerdeutschen Beziehungen vor der Einheit wie auch mit den Entwicklungen in den Neuen Ländern nach der Einheit und deren Auswirkungen. Dem Landtag von Schleswig-Holstein gehört Werner Kalinka mehr als 25 Jahre an.
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